Biogas kann's! - Nützliche Info's rund um den erneuerbaren Energieträger

Biogas kann alles

Biogas ist der vielseitigste erneuerbare Energieträger. Das umweltfreundliche Gas kann sowohl zur Strom- und Wärmegewinnung wie auch als Kraftstoff eingesetzt werden. Damit ist Biogas eine wichtige Säule für die bürgernahe und bezahlbare Energiewende!

Strom aus Biogas

Biogas versorgt schon heute Millionen Haushalte in Deutschland mit klimafreundlichem Strom. Bei der Stromgewinnung im Blockheizkraftwerk entsteht automatisch auch Wärme.

Wärme aus Biogas

Mit Biogaswärme können zum Beispiel private Haushalte, kommunale Einrichtungen wie Schulen, Schwimmbäder und Turnhallen, Gewerbetreibende oder Gewächshäuser beheitzt werden.

Kraftstoff aus Biogas

Zu Biomethan aufbereitetes Biogas kann als klimafreundlicher und effizienter Kraftstoff von jedem CNG (compressed natural gas)-Fahrzeug getankt werden. Mit dem Biomethanertrag von einem Hektar Wildpflanzen kann ein Pkw einmal um die Erde fahren.

Biogas kann immer

Biogas kann gespeichert und je nach Bedarf in Energie umgewandelt werden - auch wenn mal kein Wind weht und keine Sonne scheint. Das stabilisiert unsere Stromnetze und ist für die technische Umsetzung der Energiewende von entscheidender Bedeutung.

Energiedörfer mit Biogas

Biogas eignet sich hervorragend für die lokale Energieversorgung - und für neue Energiekonzepte in Kommunen und Regionen. Zahlreiche Wärmenetze, die teilweise genossenschaftlich betrieben werden, unterstreichen dieses Potenzial.

Regionale Wertschöpfung

Biogasanlagen produzieren dort Energie, wo sie gebraucht wird: In den Regionen. Das Geld für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der Anlage bleibt vor Ort - und fließt nicht in die Taschen der Ölmultis. Das sichert die regionale Energieversorgung und ist ein aktiver Beitrag zur Friedenspolitik.

Die Immer-Energie

Wenn wir komplett auf Erneuerbare Energien umstellen -
ist unsere Stromversorgung dann noch sicher?

  • Aus Sonne und Wind lässt sich günstig und reichlich Strom erzeugen - nur leider nicht immer genau dann, wenn wir ihn brauchen.
  • Mit Biogas haben wir eine erneuerbare Option, die speicherbar ist - und die zur Verfügung steht, wenn die anderen eine Pause einlegen.
  • Moderne Biogasanlagen laufen flexibel. Sie können das im Fermenter entstehende Gas speichern, wenn viel regenerativer Strom zur Verfügung steht. Und sie können kurzfristig Strom erzeugen, z. B. in windstillen Nächten.
  • Biogasstrom ist teurer als Wind- und Soloarstrom. Dafür ist er immer da, wenn wir ihn brauchen.
  • Gemeinsam sorgen die Erneuerbaren für eine verlässliche und preiswerte Stromerzeugung!

Mehr als nur Strom

Um die Klimaziele zu erreichen brauchen wir neben der Stromwende auch eine Wärmewende. Was kann Biogas dazu beitragen?

  • Mehr als die Hälfte unseren jährlichen Energieverbrauchs wird für Wärme eingesetzt. Mit Biogas steht uns ein Energieträger zur Verfügung, der quasi als Nebenprodukt der Stromerzeugung Wärme mitliefert.
  • Viele Schwimmbäder, Schulen, Altenheime und Wohnungen beziehen ihre Wärme bereits von der benachbarten Biogasanlage. Klimafreundlich, regional und günstig.
  • Über Wärmegenossenschaften profitieren in vielen Regionen Deutschlands die Nachbarn der Biogasanlage direkt von der dort erzeugten Heizenergie.

Bunt und artenreich: Energiepflanzenfelder

Biogas wird häufig mit Maismonokulturen in Verbindung gebracht. Ist Biogas überhaupt ökologisch und umweltfreundlich?

  • Mais ist eine hervorragende Pflanze zur Vergärung in Biogasanlagen - aber bei weitem nicht die einzige.
  • Fast alles, was auf dem Feldern wächst, kann in Biogasanlagen vergoren werden. Seit Jahren forschen Hochschulen und Institute, aber auch Betreiber von Biogasanlagen an alternativen Energiepflanzen. Mit gutem Erfolg.
  • Viele Pflanzen wie die Zuckerrübe, das Riesenweizengras oder die gelb blühende mehrjährige Durchwachsene Silphie sind eine reelle Alternative zum Mais und werden bereits verbreitet angebaut.
  • Über finanzielle Anreize und eine entsprechende Agrarpolitik könnten Biogasanlagen dafür sorgen, dass die Äcker bunter und artenreicher werden. Zum Wohl der Menschen, Wildtiere und Insekten.

Die Biogasanlage im Ort

Von der Biogasanlage profitiert doch nur der Betreiber. Was haben die Anwohner davon, wenn in ihrer Gemeinde eine Biogasanlage steht?

  • Sowohl beim Bau als auch beim Betrieb schaffen Biogasanlagen Arbeitsplätze in der Region - vom Planer über den Handwerker bis zur Servicekraft.
  • Jede Biogasanlage zahlt Gewerbesteuern, die direkt in die Gemeindekasse fließen.
  • Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme kann kostengünstig und klimaneutral in öffentlichen Einrichtungen oder benachbarten Haushalten genutzt werden.
  • In Biogasanlagen vergorene Gülle riecht fast gar nicht mehr. Das vermeidet Geruchsbelästigung bei der Düngung der Ackerflächen.

Quelle: Fachverband Biogas e.V.